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Lebuser Ehrenbürger ( ernannt nach 1989 )

Dr. Axel Woldemar Buck ( 1881- 1959 )
Dr. Buck kam im Januar 1946 nach Lebus, und war der erste Nachkriegs-Arzt unserer Stadt. 13 Jahre lang übte er seinen Beruf voller Hingabe aus. Seine Praxis kannte keine Öffnungszeiten, wer seine Hilfe brauchte, wurde zu jeder Tages- und Nachtzeit behandelt. Besonders schwierig waren die ersten Jahre seiner Tätigkeit, da es an allem mangelte.
Dr. Buck war gebürtiger Este. Einige Stationen seines bewegten Lebens waren die Uni Dorpat, seine Tätigkeit als Landarzt oder als ärztlicher Betreuer beim Bau der Transib. Im I.WK wirkte er in einem Lazarett in Chabarowsk. Es gibt Hinweise, dass Dr. Buck 1945 vor der Front flüchtete, und bis Berlin kam, dabei Frau und Tochter verlor. So ist es zu erklären, dass Dr. Buck in Lebus in sich gekehrt, die Öffentlichkeit scheuend, lebte. Er ist auf dem Lebuser Friedhof beerdigt, ein schlichter Feldstein markiert sein Grab.

Karl Lukas Honegger ( 1902-2003 )
Honegger weilte in den frühen 40er Jahren viele Sommer lang in Lebus, bis er 1944 beim Nähern der Roten Armee unsere Gegend verließ. Erst nach der Wende sah ihn unsere Heimatstadt wieder. So auch 2001, als der Maler und Bildhauer , nun 98-jährig, anläßlich der 775-Jahrfeier Ehrenbürger von Lebus wurde. In der reizvollen Umgebung und Natur von Lebus fand der "kleine Maler" viel Inspiration. Blühende Fliederbüsche oder die Zöpfe von Bärbel Kopfermann verarbeitete er in Gemälden wie "Fliederblüte" und "Mädchen mit Zöpfen".
Der geborene Züricher wurde dort Theatermaler und studierte 1923-28 an der Berliner Kunsthochschule. Im Anschluss führten ihn seine Reisen nach Prag, Paris, London, Venedig... 1947-51 wurde er bei Alphons Magg auch Bildhauer. Er unternahm wieder viele Reisen, Zielorte weltweit, und fand dabei Inspirationen für spätere Werke. Ab 1971 lässt sich Karl Lukas Honegger in Kittenmühle, Herrliberg nieder. 1993 wurde bei der Limmat-Stiftung das Patronat Karl-Lukas Honegger gegründet.
Das Gesamtwerk: ca.350 Gemälde, 680 Zeichnungen, 155 Plastiken,und 40 Keramiken.

Professor Wilhelm Unverzagt ( 1892-1971 )
Seine beispiellosen Forschungsergebnisse begründeten den Ruf von Professor Wilhelm Unverzagt als "hervorragendster Vertreter der ostdeutschen Vor- und Frühgeschichte". Höhepunkte seiner Laufbahn bildeten sein Wirken als Direktor des Staatlichen Museums für Vor- und Frühgeschichte in Berlin (1931-1945) und als Vorsitzender der Sektion für Vor- und Frühgeschichte bei der Akademie der Wissenschaften der DDR (1952-1968). "Nationalistische Zwänge nach 1933 ... und von 1945 an ... ideologische und politische Zwänge ... haben die nach historischer Wahrheit strebenden Bemühungen Unverzagts sehr behindert."
Der Name Professor Unverzagt ist untrennbar mit den Ausgrabungen auf dem Lebuser Burgberg in den Jahren 1938-1943 verbunden. Für Forschungs- und Ausstellungszwecke befand sich im Lebuser Herrenhaus (auch Schloß genannt) eine Forschungsstelle, die er ebenfalls führte. 1960-1971 konnten, initiiert durch Professor Unverzagt, die Grabungen wieder aufgenommen werden.
Professor Unverzagt erlitt 1970 - auf dem Weg nach Lebus - einen schweren Unfall, an dessen Folgen er am 17.03.1971 verstarb. Seine letzte Ruhestätte fand er im Grabe seiner Eltern in seiner Heimatstadt Wiesbaden (geb. 21.05.1892 in Wiesbaden).


Klicken Sie hier: Forschungsstelle Lebus 1938-1945

Klicken Sie hier: Forschungsstelle Lebus 1960-1974


Lebuser Ehrenbürger ( ernannt vor 1945 )

Emil von Gansauge ( 1829-1893 )
Emil v. Gansauge war der zweite und gleichzeitig vorletzte Lebuser Domänenpächter aus der Fam. v. Gansauge. Seine Bemühungen um Wohlfahrt und Gemeinnützigkeit spiegelten sich nicht nur in der Ehrenbürgerschaft wieder, sondern die Lebuser benannten nach ihm eine Straße (heute: Am Elisenberg).
Der Initiative Emils v.Gansauge ist der Bau der Lebuser Zuckerfabrik auf dem Wiesenvorwerk an der Oder in der 2.Hälfte des 19.Jahrhunderts zu verdanken. Nachdem 1901 mit Heinrich v. Gansauge der letzte Domänenpächter verstarb, ging 1902 auch die Zuckerfabrik durch Konkurs zu Grunde. Der Versuch, für Lebus ein "industrielles Standbein" zu schaffen, war gescheitert.

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