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Lebuser Land

Der Ausdruck Lebuser Land entstand zu Zeiten des Bistum Lebus (1124-1555). Es erstreckte sich westlich der Oder in etwa zwischen Schlaube, Spree, Löcknitz und Stobberow, vergleichbar mit dem späteren Kreis Lebus. Östlich der Oder ist die Ausdehnung bis zur Obra-Senke, und im 13. Jahrhundert vermutlich bis zu den Lagower Seen anzusetzen, nördlich und südlich durch Warthe und Netze bzw. durch Pleißke begrenzt. Es umfasste also auch das Sternberger Land, später bestehend aus den Kreisen Ost- und West-Sternberg. Bis zum Jahre 1385 waren die auf dem Lebuser Burgberg errichteten Burganlagen Machtzentrum des Lebuser Landes.
Im 14.Jahrhundert benannte man nur noch das Gebiet westlich der Oder als Lebuser Land. Im Zuge der Verwaltungsreform von 1816 erfolgte die Ausgliederung von Frankfurt/Oder, es entstand der Kreis Lebus mit Kreisstadt Seelow, der bis 1952 existierte. Damit verschwand auf deutscher Seite Lebus als Territorium bezeichnender Begriff von der Landkarte. Anders in Polen: Hier trägt die Wojewodschaft Lubuskie noch diese Bezeichnung.
Das Lebuser Land lebte als grenzüberschreitende Region wieder auf, als die "Naturfreunde Internationale" mit Sitz Wien es als Landschaft des Jahres auserkor. Das Ziel ist die Förderung ökologisch wertvoller oder gefährdeter grenzüberschreitender Regionen. Die Proklamationsfeier fand am 07.06.2003 in Lebus statt. Von diesem Ereignis zeugt in Lebus ein Gedenkstein, der am Rande des Festplatzes vor dem Anglerheim aufgestellt wurde.