Wie kam der Turnberg nun zu seinem Namen?
Vor 1945 gab es auf dem Turnberg den Turnplatz, auf dem ein Turngerät für Leibesübungen stand.
Von der Lindenstraße aus gesehen lag der Turnplatz hinter einem Wohnhaus (es stand südlich des
Gehöftes von Landwirt Gustav Richter).
Turnplatz war damals auch postalische Anschrift für all diejenigen Häuser, die sich direkt
am Turnplatz und an der alten Straße zwischen (heute) Schule und Eich-Straße befanden, ca. 10 Gebäude.
Durch Kampfhandlungen 1945 wurden diese Häuser nicht zerstört. Jedoch Sowjetische Besatzung und
Folgezeit führten dazu, daß es dort nur noch zwei Wohnhäuser gibt. Während der Zeit des
Brückenkopfes (Februar bis April 1945) errichteten die Sowjets am Hang des Turnberges
flächendeckend Erdbunker. Sie waren in den Hang eingelassen, die Grundfläche war ca. 2m x 4m, die
innere Höhe ca. 2m.
Von stadtgeschichtlicher Bedeutung war die Schlosserwerkstatt Stielow. Sie lag am unteren Ende
der Straße Turnplatz (zwischen >heute< Schule und Eich-Straße). Das Wohnhaus stand an der dem
Amtsgarten zugewandten Straßenseite (wie übrigens alle anderen Wohnhäuser auch). Die Werkstatt
lag gegenüber am Hang, auf der anderen Straßenseite.
Herr Stielow arbeitete bis 1945 für das Wasserwerk. Das beanspruchte
jedoch nur einen kleinen Teil seiner Arbeitskraft, so daß er die Werkstatt noch verpachtete.
1931/32 arbeitete dort ein Herr Lehmann, der auch Wasserleitung verlegte.
Ab 1933 war dann Günter Mittag für 2 Jahre in der Werkstatt tätig.
Danach gab es keinen Pächter mehr. Die gut ausgerüstete Werkstatt überstand den Krieg unversehrt,
erst danach verschwand sie successive von der Bildfläche.
Stadtbekannte Persönlichkeiten wie der Briefträger Gustav Kruschke, der Dachdecker Perlwitz
(er kam von r.d.O), der Maurer Fritz Schindler und ab 1938 der Moster Karl Krauter wohnten
am Turnplatz. Das Haus Bollmann, der Vorbesitzer hieß Rudloff, war noch davor der Sitz einer
Abdeckerei (vermutlich ein Herr Leuschner).
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