Das Strohhaus (auch als Alte Försterei oder Gärtnerhaus bekannt), um 1450 errichtet, war ein zweistöckiges, mit Schilf gedecktes Fachwerkhaus,
das weitestgehend im ursprünglichen Zustand erhalten geblieben war.
Bis zu dem Zeitpunkt des Abtragens um 1980 galt es als das älteste erhaltene Lebuser Bauwerk,
und war bis dato auf der Kreisdenkmalliste verzeichnet.
Zu früheren Zeiten beherbergte es die zur Lebuser Domäne gehörende Försterei. Daher heißt
der Hohlweg, der zwischen dem ehem. Gebäude und dem Friedhofs-Hang in das Odertal hinabführt,
auch heute noch "Försters Gasse".
Einem Zeitdokument von ca. 1930 kann man für das Strohhaus auch die Bezeichnung "Gärtnerhaus"
entnehmen. Auf der ebenen Fläche unterhalb des Pletschenberges
(ebenso wie das Strohhaus in kommunalem Besitz befindlich)
hatten zahlreiche Lebuser Kleingärten angelegt. Einige davon existierten noch bis zu Wende 1989.
Vor 1945 diente das Strohhaus als kostengünstige Unterkunft für sozial schwächere Lebuser
Bürger. Weiterhin bewohnte das Ehepaar Lenz das Strohhaus. Es pflegte den Lebuser Stadtpark,
der sich nördlich des Herrenhauses (Schloß) bis zur Straße zum Schloßberg erstreckte.
1945 blieb das Strohhaus, es befand sich in einem von Kampfhandlungen kaum berührten Teil von
Lebus, unbeschädigt. Von der Flucht zurückkehrende Lebuser Bürger nahmen, als sie eine
stark beschädigte Stadt vorfanden, im Strohhaus zwischenzeitlich Quartier.
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