Zur Startseite

Kämpfe um Lebus 1945

(01) Ende Januar 1945 stand die Rote Armee mit ihren Stoßkeilen an den Grenzen des damaligen Kreises Lebus und näherte sich somit auch unserer Heimatstadt Lebus. Nachdem sie am 12.Januar 1945 aus dem Weichsel - Brückenkopf Baranow heraus ihre Winteroffensive startete, erreichte die Vorhut der 1.Weißrussischen Front unter dem Kommando Marschall Shukows drei Wochen später die Oder.
Auf dem Weg nach Berlin kam hier der weitere sowjetische Vormarsch zum Stillstand, da Shukows Hauptstreitmacht zur Sicherung der rechten Flanke nach Norden eindrehen mußte.
Um den Sturm auf Berlin vorzubereiten, errichtete und konsolidierte die 1.Weißrussische Front im Zeitraum Februar-April 1945 an der Oder einen Brückenkopf von 44km Breite und 7-10km Tiefe, der sich von Lebus im Süden bis nördlich Kienitz erstreckte. Lebus war Teil dieses gigantischen Bollwerkes und wurde von der 247.(sowj.) Schützendivision gehalten.

(02) Am 2.Februar setzte, nachdem südlich von Küstrin Göritz eingenommen wurde, das 4.Garde-Schützenkorps der unter dem Kommando von Generaloberst Tschuikow stehenden 8.Sowjetischen Gardearmee über die noch zugefrorene Oder. Am Folgetag verstärkte das 28.Garde-Schützenkorps den Brückenkopf Göritz auf dem westlichen Oderufer. Göritz (bzw. Reitwein) sollte später einer der wichtigsten sowjetischen Oder-Übergänge, und das Oderbruch größtes Schlachtfeld des Zweiten Weltkrieges auf deutschem Boden werden.
Der Brückenkopf Göritz war auch Ausgangspunkt für die Eroberung der Stadt Lebus. Die Einnahme unserer Heimatstadt durch die Rote Armee erfolgte von Norden her und brachte beiden Seiten Verluste von weit mehr als 1 000 Toten.
Die von General Theodor Busse geführte 9.Armee, die auf den schnellen sowjetischen Vorstoß zur Oder kaum vorbereitet war, hatte dem Ansturm nördlich der zur Festung ernannten Stadt Frankfurt/Oder nur wenig entgegenzusetzen.

(03) Erst am 2.Februar besetzte das Volkssturmbataillon 7/108 Franken mit seinen vier Kompanien das westliche Oderufer zwischen Frankfurt und Lebus. Weiter nördlich klaffte an der Oder noch eine 8km-lange Frontlücke zum in Reiwein eingesetzten RAD-Bataillon.
Der Bataillonsstab der Franken bezog zunächst im Ort Lebus in der Bäckerei Grunwald Quartier. Nachdem am 2 Februar die Kampfgruppe des Oberst Settler, ab 3.Februar verstärkt durch eine Gruppe SS, die Verteidigung des Ortes Lebus übernahm, verlegte der Stab der Franken am 4.Februar unter starkem Feuer in das Mühlental südlich von Lebus in die Mittelmühle. Die nördliche Flanke des fränkischen Bataillons muß man nun in Höhe der sogenannten Odernase südlich von Lebus ansetzen.
Nur wenige Tage zuvor wurde dieses Bataillon in Ansbach rekrutiert. "Der größte Teil ist nie Soldat gewesen, hat nie eine Waffe in der Hand gehabt und ist schon von Alter und Krankheit gekennzeichnet", berichtet Baron Hans Freytag v. Loringhofen, Adjudant an der Seite des ersten Battaillonskommandeurs Hauptmann Rieger. Verstärkung erhielten die Franken von versprengten Wehrmachtsangehörigen, sie konnten die Männer in den Umgang mit Waffen einweisen.

(04) Schon seit Tagen hörten die Lebuser Einwohner sich nähernden Gefechtslärm und Kanonendonner und man sah jenseits der Oder Brände und Rauchsäulen in den Himmel steigen. Eine kilometerlange Kette von Flüchtlingen bewegte sich auf die Lebuser Fähre zu: "Fuhrwerke, verwundete Soldaten, Frauen mit Kinderwagen, alte Männer zu Fuß mit viel Gepäck, ein trauriges Bild".
Am 3.Februar erreichten die sowjetischen Kräfte die nördliche Peripherie von Lebus. Am gleichen Tag wurde sowjetisches Militär auch in Lebus rechts der Oder gesehen. Die Lebuser Fähre mußte gesprengt werden. Eine andere Quelle berichtet davon, daß bereits einen Tag zuvor am Telefon des dort ansässigen Bauern v. Krogh sich eine russische Stimme meldete. Ein damals 14-Jähriger erinnert sich an ein Kommando-Unternehmen. Es diente der Rettung der Familie Anton, die auf dem Ostufer der Oder festsaß. Dabei mußte eine sowjetische MG-Stellung, die sich auf dem Dachboden der hinter dem östlichen Oderdamm gelegenen Fährgaststätte Freund befand, in Schach gehalten werden. Weiterhin beobachtete er in der Oderstraße eine kroatische Einheit, deren gepanzerte Fahrzeuge sich in Richtung Lebus - Im Busch bewegten.
Ein Lebuser Zeitzeuge berichtet: "Flüchtlingszüge per Fuhrwerk und zu Fuß aus Richtung Osten, bei strenger Kälte strömten auf der Chaussee an uns vorbei. ... Wir versuchten, das Elend durch warme Getränke und Lebensmittel einwenig zu lindern. Am 03.02. kamen zahlreiche deutsche Soldaten durch die eisige Oder geschwommen und suchten in unseren Häusern Zuflucht. ... Im Caffee Wöhler war eine Dienststelle für versprengte Soldaten eingerichtet worden ... , doch es fehlte an Verpflegung. Wir Nachbarn haben warme Getränke und Lebensmittel rübergebracht". Es wird auch berichtet, daß die Fleischerei Schneider und die Bäckerei Grunwald Lebensmittel lieferten.

(05) Als die sowjetische Artillerie sich immer mehr auf Lebus einschoß, suchten Menschen aus den gefährdeten Bereichen Unterschlupf in den Kellern des (heute nicht mehr vorhandenen) Herrenhauses. Andere Lebuser suchten Schutz auf dem Grundstück des Bauern Rappe. Nach einem Granaten-Volltreffer gab es Verletzte und auch diese Menschen flüchteten in den Keller des Herrenhauses im Amtsgarten. Die Windmühlen Matthias und Bretsch erhielten Treffer und brannten. Die Soldaten baten bei den Bewohnern um Spaten und Werkzeuge für Schanzarbeiten.
Politisch führenden Leute von Lebus, so wie Ortsgruppenleiter Rausch, verbreiteten noch dann, daß keine Gefahr bestünde, als das Militär bereits schon zur Räumung des Ortes drängte.
Der Ortsgruppenleiter bemühte sich bei Herannahen der Front um Aufstellung der örtlichen Volkssturm-Kompanie. Dafür waren jedoch noch keine Vorbereitungen getroffen worden. Den Befehl zur Aktivierung der Lebuser Volkssturm-Kompanie erhielt Unteroffizier Menke. Er besaß Kriegserfahrung, da er bis September 1941 im Fronteinsatz war und er besuchte 1944 zwei Wochen die Kriegsschule in Meseritz.
Die Lebuser Volkssturmeinheit wurde im Keller der Pfarre von Pastor Kunze zusammengezogen. Der Zug aus Lebus rechts der Oder fiel aus, dort stand bereits die Rote Armee. Die Ausrüstung der Männer bestand aus italienischen Gewehren mit je 5 Schuß Munition und einigen Panzerfäusten. Angesichts ihrer aussichtslosen Lage zogen die Männer in einer Feuerpause entlang des Bahndammes in Richtung Booßen und dann nach Petershagen ab. Sie nahmen Kontakt zur 712.Grenadierdivision auf, die dort Gefechtsstand bezogen hatte.

(06) In letzter Minute, am 4. Februar erging Räumungsbefehl für Lebus. Bürgermeister Dornfeld soll zwei Eisenbahnzüge für die Evakuierung im Bahnhof Schönfließ bereitstellen lassen haben. Für die Evakuierung von Lebus rechts der Oder vor diesem Termin hatte er zuvor jedoch keine Erlaubnis erhalten.
Sowjetische Scharfschützen schossen vom Ostufer der Oder auf alles, was sich bewegte. In der Breiten Straße waren in Höhe Deutsches Haus und Dünow Decken als Sichtschutz und Kugelfang aufgespannt.
Eine Lebuserin kann sich daran erinnern, daß bereits am 4.Februar sowjetische Kräfte in einem plötzlichen Vorstoß das Gelände des Amtsgartens incl. Herrenhaus besetzten.
Ab dem 4.Februar kommt nördlich Lebus, im Gebiet Reitwein-Wuhden-Klessin, die Panzergrenadierdivision Kurmark unter Major i.G. v.Hopffgarten zum Einsatz. Den zur inzwischen mit Gefechtsstand Podelzig operierenden Division Raegener tretenden Kurmärkern gelingt es nicht mehr, den sowjetischen Brückenkopf Göritz einzudrücken. Die Division richtete ihren Gefechtsstand im Gut Libbenichen ein.
Neuer Ortskommandant von Lebus wurde Ritterkreuzträger Major König, der den kampfunerfahrenen Oberst Settler ablöste.
Auf dem Grundstück Dr.Bieler in der Frankfurter Straße wurde ein Verbandsplatz eingerichtet. Ein Zeitzeuge berichtet von vielen Toten, die er gesehen hat.
Der 06.02. markiert den Abschluss der Flucht fast aller Lebuser Bürger, die deutschen Kräften zogen sich aus taktischem Grund aus der Lebuser Unterstadt zurück.

(07) Am 7.Februar überträgt das XI.SS-Panzerkorps Kleinheisterkamp der Panzergrenadierdivision Kurmark die Befehlsführung für die ca. 18 km lange Veteidigungslinie nördlich Frankfurts bis in den Reitweiner Bereich. Diese hält sie unter großen Verlusten bis Mitte April 1945. Der weitere sowjetische Vormarsch kam an dieser Hauptkampflinie, die auch durch den Ort und die Gegend um Lebus führte, und deren Verlauf sich durch die Kampfhandlungen mehrfach änderte, vorläufig zum stehen. Der Höhenrand des Oderbruchs blieb im wesentlichen unter deutscher Kontrolle.
Den Sowjets gelang es, die einzelnen Oder-Brückenköpfe zwischen Reichsstraße 1 und südlich Lebus zu verbinden, auszuweiten und zu konsolidieren. Die strategisch bedeutsame Höhe 81,5 auf dem nördlichen Reitweiner Sporn, die von weißrussischen Gardeeinheiten am 3.Februar genommen wurde, blieb jedoch sowjetisch besetzt. Hier befanden sich zunächst der Gefechtsstand der 8.Sowjetischen Gardearmee, und später der Marschall Shukows.
In der Nacht vom 6. zum 7.Februar setzten Teile der 69.Sowjetische Armee auch in Lebuser Busch über die Oder. Später errichtete man hier in Höhe des Gehöftes Schmidt eine Oderbrücke hoher Tragfähigkeit.
Einen Tag später drangen die Sowjets bis zur Kietzer Chaussee vor, und griffen im Mühlental die Franken an. Wegen Zurückweichens der Franken wurde Kompaniechef Hauptmann Rieger festgenommen, und Hauptmann Lettow aus der Festung Frankfurt übernahm das Kommando über das Volkssturmbataillon.
Berichtet wird von einem Eisenbahngeschütz. Ein Panzerzug kam über die Booßener Strecke bis zum damaligen Gleisdreieck südlich Wüste Kunersdorf. Das Geschütz wurde dort in Stellung gebracht.
Zur Abwehr von sowj. Panzern, die von Norden bis Lebus vorgedrungen waren, griff die Panther-Jagd-Abt.2 (mit 4 Sturmgeschützen 8,8cm-Langrohr) ein. Am 09.02. flog Rudel mit seiner Staffel mehrere Angriffe auf sowjetische Panzer (z.T. vom Typ Stalin), die bis nördlich Anglerheim vorangekommen waren.
In Mallnow stationierte man ein SS-Art.-Lehrregiment. Es war auf den Werfer-Einsatz spezialisiert. Die Werfer-Lafetten waren flexibel einsetzbar. Man brachte sie z.B. am Lebuser Bahnhof in Stellung und zog sie nach dem Abfeuern aus dem Gefahrenbereich zurück.

(08) Die unter dem Kommando Himmlers stehende Heeresgruppe Weichsel verzeichnete den Verlust von Lebus für den 12.02. Lebus war nun größtenteils in sowjetischem Besitz, die Hauptkampflinie verlief entlang der Bahnlinie. Der Stab der 247.sowjetischen Schützendivision wechselte am 14.Februar vom Ostufer der Oder "in ein Ziegelhaus" in Lebus (Schulgebäude).
Der Kommandeur des 909.Schützenregimentes, Choroschawin, schildert die Kampfhandlungen: "Wir stießen auf erbitterten deutschen Widerstand. ..die Faschisten kämpften zäh, einige Häuser wechselten mehrmals den Besitzer, die Faschisten wollten unsere Krieger in die Oder werfen und den Brückenkopf erobern. Faschistische Artillerie und Flieger beschossen und bombardierten pausenlos die Stadt, wo sich unsere Streitkräfte befanden. Panzer- u.Infanterieangriffe wechselten einander ab".
"Einen großen Beitrag bei der erfolgreichen Durchführung der Kampfhandlungen im Raum Lebus leistete die Polit-Abteilung der 247.Schützendivision... Mit flammenden Reden haben die Polit-Kommissare ... die moralische Kampfkraft ihrer Soldaten gehoben, und wenn es notwendig war, führten s i e die Kämpfer in den Kampf."
Die Rote Armee setzte in Lebus Diversionskräfte ein. Flugblätter rieselten auf deutschen Stellungen herab. Auf diesen und über Lautsprecher wurden deutsche Soldaten in ihrer Muttersprache zum überlaufen aufgerufen, man versprach ruhiges Leben und gute Verpflegung. Zwischendurch spielte man deutsche Militärmärsche. An der Oderfront stärkten Deutsche, Stefan Doernberg, Mariane Weinert, Konrad Wolf, Ernst Kehler, Mathias Klei, Moritz Mebel u.v.a. die sowjetischen Aktionen.

(09) In aller Eile verstärkte nunmehr die deutsche Seite insbesondere mit Ersatzeinheiten und Volkssturmbataillonen die Oderfront im Abschnitt Lebus-Reitwein. Die Zuführung erfolgte über den Bahnhof Schönfließ. Den Kommandostrukturen der 9.Armee wurden SS-Einheiten unterstellt. Entsprechend eines Ersatzheer-Befehles formierte man Fahnenjunker-Regimenter, die sich aus 50% Volkssturm, 25% Ersatzheer und 25% Fahnenjunker von den Kriegsschulen zusammensetzten.
Eine solche Einheit, das aus Wetzlar kommende Fhj.Gren.Rgt.1241, auch als Volksgrenadierregiment 1241 bekannt, bezog am 9.Februar mit zunächst 6 Kompanien am Lebuser Lindenhof Stellung und konnte die Sowjets zeitweilig zurückdrängen. Als sie jdoch gezwungen waren, dem sowjetischen Gegenangriff auszuweichen, gruben sich westlich der Bahnlinie ein.
Ein weiteres Fhj.Gren.Rgt.1242 Wetzlar, unterstellt der Div.303 Döberitz, sowie die kurzfristig aufgestellten Panzerdivisionen Jüterbog und Müncheberg verstärkten die Frontlinie. Die Fhj.Gren.Reg.1243 Potsdam und 1235 Dresden, die zur Verstärkung der Pz.Gren.Div.Kurmark zum Einsatz kamen, operierten im Frontabschnitt um Lebus. Die Potsdamer Regiment war in Klessin stationiert.
Am 14.Februar überrannten die Sowjets mit mehreren Regimentern und rasch nachziehender Panzerunterstützung den von dem Fhj.Gren.Reg.1235 Dresden gehaltenen Abschnitt im Nordwesten von Lebus. Das befehlsführende Korps führte daraufhin, gestaffelt bis zum 17. Februar, weitere Kompanien der Wetzlarer (1241) zu, um die Lücke im Frontverlauf Lebus/NW -Klessin abzusichern.
Eine weitere Einheit, das in Wien eilends zusammengestellte Fhj.Gren.Rgt.1239 unter Major Landmark, bezog am 15.Februar Stellung westlich des Bahndammes südlich des Lebuser Bahnhofes bis in Höhe Wüste Kunersdorf. Es wurde in den Verband der 712.Grenadierdivision, befehligt von Generalmajor v.Siegstroth, integriert. Zu diesem Zeitpunkt liegen die Sowjets teilweise unmittelbar gegenüber auf der anderen Seite des Bahndammes. Die Wiener Einheit verstärkte auch das weiter südlich operierende Volkssturmbataillon 7/108 Franken.
Einen Tag später greifen die inzwischen weiter verstärkten Wiener den Elisenberg an. Dieser war aber schon durch Stellungen und Minenfelder gesicherter uneinnehmbarer Bestandteil des sowjetischen Brückenkopfes, so daß der Angriff erfolglos bleiben mußte. Die Wiener gruben sich in ihrem Frontabschnitt ein, es entstanden Laufgräben und winterfeste Unterstände.

(10) Bekannt sind zwei größere Vorstöße deutscher Verbände mit dem Ziel, den sowjetischen Brückenkopf in Lebus einzudrücken.
Am 18. Februar rückte das Fhj.Gren.Rgt.1241 Wetzlar mit Artillerievorbereitung, Panzer- (Panther) und Luftunterstützung (Me-109) in Stärke von 3 Btl. von Norden her entlang der Kietzer Chausse in Richtung Lebus vor. Am nördlichen Stadtrand blieb dieser Angriff im sowjetischen Sperrfeuer liegen. Er führte zu geringem Geländegewinn, die Wetzlarer gruben sich ein. Der sowjetische Gegenangriff wurde noch südlich des Schäfergrundes angehalten, der Lindenhof wechselte wieder auf die sowjetische Seite.
Ein weiterer, vom vorgesetzten Korps befohlener Vorstoß hatte zunächst die Höhe 55 (Görschberg) zum Ziel. Es soll einen Zusammenhang zwischen dem Angriff und dem vom Berliner Museum für Vor-und Frühgeschichte in das Lebuser Herrenhaus ausgelagerten "Ahnenerbe" bestehen. Der Angriff erfolgte durch den Haakengrund und war einige Tage mit Erfolg gekrönt, bis die Rote Armee den Görschberg zurückeroberte.
Die Wochen bis zum Beginn der sowjetischen Großoffensive werden wie folgt beschrieben: Um örtliche deutsche Gegenangriffe zu verhindern, "erfolgt eine pausenlose Zermürbung und Schwächung unser dort eingesetzten Einheiten. Die Artillerie und Granatwerfer führten rund um die Uhr ihr Störfeuer aus und die gut getarnten Scharfschützen holten sich ihre täglichen Opfer."

(11) Anfang April verstärkt die 9.Armee die Hauptkampflinie nördlich Lebus durch die 169.Infanteriedivision (Generalleutnant Karl Radziej). Den Gefechtsstand richtete sie in Neu Mahlisch ein. Insgesamt konnte jedoch die erdrückende zahlenmäßige Überlegenheit der Roten Armee gegenüber der 9.Armee nicht ausgeglichen werden. Sie betrug an der Oderfront bei Soldaten 3 : 1, bei Artellerie und Werfern 5,7 : 1 und bei Panzern 4,1 : 1 zugunsten der Roten Armee.
Mit Beginn der sowjetischen Großoffensive am 16 April 03.00 Uhr Ortszeit verließen auch die im Brückenkopf Lebus bereitgehaltenen Kampftruppen unsere Heimatstadt und durchbrachen im Verlauf von 2 Tagen die tief gestaffelten deutschen Verteidigungslinien, um auf Berlin zu stürmen.

 

Zum Seitenanfang