Günter Eich wurde am 1. Februar 1907 in Lebus (genauer: Lebus rechts der Oder) geboren.
Die Jahre 1925 bis 1932 verbrachte er in Berlin, Leipzig und Paris, wo er Sinologie, Jura und
Volkswirtschaft studierte.
Bereits in dieser Zeit veröffentlichte er erste Gedichte: 1927 in
der von Klaus Mann herausgegebenen "Anthologie jüngster Lyrik" sowie 1930 eine Gedichte-Sammlung.
Zusammen mit Martin Raschke schuf er 1929 das Hörspiel "Das Leben und Sterben des Sängers
Caruso", welches 1931 erstmals im Hörrundfunk gesendet wurde.
Ab dem Jahre 1932 war Günter Eich als freier Schriftsteller in Dresden, Berlin und an
der Ostseeküste tätig. In den 30er Jahren produzierte er für den Rundfunk insgesamt
25 Hörspiele.
1935 veröffentlichte er in "Das Innere Reich" die traurig-schöne Liebesgeschichte "Katharina".
Als selbige 1942 als Feldpostausgabe erschien, wurde der Dichter auch in Soldatenkreisen bekannt.
Ab 1939 war Eich Militär-Funker und geriet später in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Dort bekam er Kontakt zu Alfred Andersch und Hans Werner Richter, den Herausgegebern
der Zeitschrift "Der Ruf".
Nach Kriegsende verhalf ihm dieser Kontakt zur Mitgliedschaft in der "Gruppe 47",
1950 war er deren erster Preisträger.
1949 erschien der von der Naturlyrik Huchels beeinflußte Gedichtband "Untergrundbahn", in
den fünfziger Jahren schuf Eich eine Anzahl von Hörspielen (z.B. "Geh nicht nach El Kuwehd!", 1950;
"Blick auf Venedig", 1952, u.a.), die seine Sprachvirtuosität belegen und der Gattung eine
bisher nicht gekannte Eigenständigkeit verliehen. Die Erstausstrahlung des innovativen
Tongedichts „Träume" mit seiner zentralen Forderung „Seid unnütz" zog 1951 entrüstete
Hörerreaktionen nach sich.
Die Verleihung des Literaturpreises der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
(ab 1955 war er auch deren Mitglied) und der Eintritt in den PEN-Club waren Höhepunkte des
Jahres 1951.
1953 heiratete Eich in zweiter Ehe die Schriftstellerin Ilse Aichinger. Der gemeinsame
Sohn Clemens Eich ( + 22. Februar 1998 in Wien) war Schauspieler und Schriftsteller.
Für das 1952 erstausgestrahlte Hörspiel "Die Andere und ich" erhielt Günter Eich ein Jahr
später den Hörspielpreis der Kriegsblinden, 1959 wurde er mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt.
1961 schuf er für das Fernsehen das Marionettenspiels "Die Böhmischen Schneider".
Zahlreiche Lesungen, vor allem im Ausland – insbesondere in Japan (1962) – folgten. Die
Auseinandersetzung mit der östlichen Kultur schlug sich u. a. in "Anlässe und Steingärten" (1966)
nieder.
Weitere Höhepunkte waren im Jahr 1968 die Veröffentlichung des Erzählbandes
"Kulka, Hilpert, Elefanten" und der Schrift "Maulwürfe" und die Auszeichnung mit dem
Schiller Gedächtnispreis des Landes Baden-Württemberg.
Günter Eich starb am 20 Dezember 1972 in Salzburg an einer Herzerkrankung.
|