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Gast-Kommentar zum Stichwort "WAZ Lebus"


S.H. schreibt:

Nach der Wende wurde im menschenleeren Osten die Abwasserbeseitigung zu oft per Kanalisation geplant und die mobile Entsorgung in den Hintergrund gerückt.
Windige Pojektanten schwatzten ahnungslosen Kommunen zudem völlig überdimensionierte Klärwerks- und Wasserwerk-Projekte auf - man berechnet das Honorar schließlich prozentual aus dem Auftragsvolumen. Genauso unfähige Mitarbeiter der Kommunalaufsicht, der Fachaufsicht in Landkreisen und im Brandenburger Umweltministerium ließen diese Verträge passieren und raffgierige Geldinstitute gaben bereitwillig die Förderkredite für die völlig überdimensionierten Bauprojekte.
Die Vorstände der Abwasserzweckverbände genehmigten sich selbst Traumgehälter - zB für einen 5000-Einwohner-Verband (Lebus/Oder) 7500 DM Brutto und natürlich einen teuren Dienstwagen. Der Projektant mit 200DM-Stundensatz und die Vorsteherin verbrauchten eine Million DM Förderkredit in zwei Jahren, zogen sich dann plötzlich zurück und das vielzugroße Klärwerk blieb unrealisierbar.
Berechnungen haben ergeben, dass zB 25 € pro m³ im Zweckverband Lieberose/Beeskow kostendeckend wären. Da das niemand bezahlen kann, wird defizitär gearbeitet und das Land zahlt jährlich Millionen dazu. Mehrere Hundert Millionen Euro sind so in Brandenburg verpulvert worden - alle Aufsichtsgremien von der Kommune bis zur Landesregierung haben versagt.